2. Reffnet-Phase erfolgreich abgeschlossen am 25.04.2023

Im Zuge von Lieferketten-Engpässen und der Energiemangellage nimmt auch in der Wirtschaft das Bewusstsein für einen nachhaltigen und sparsamen Umgang mit Ressourcen zu. Entsprechend steigt auch das Interesse an den Beratungen von Reffnet.ch. Ende 2022 wurde die zweite Phase des Projekts erfolgreich abgeschlossen. Eine kurze Bilanz.

Von März 2018 bis Dezember 2022 dauerte die zweite Reffnet.ch-Projektphase, die vom Verein Reffnet.ch getragen und vom Bundesamt für Umwelt finanziell gefördert wurde. In diesen knapp vier Jahren haben mehr als 200 Unternehmen aus allen Sprachregionen der Schweiz eine Reffnet.ch-Beratung in Anspruch genommen. Die Unternehmen stammten aus 28 Branchen. Alle zusammen konnten mit den im Rahmen der Beratung erarbeiteten und umgesetzten Massnahmen über 20 Mrd. Umweltbelastungspunkte (UBP) einsparen. Dies entspricht etwa einer Einsparung von bis zu 2500 Tonnen Chromnickelstahl und 13 Millionen KWh Elektrizität. Würden alle von Reffnet.ch vorgeschlagenen Massnahmen umgesetzt, so wäre eine Einsparung von rund 400 Mrd. UBP – oder mehr als 10 Mio. Liter Heizöl – möglich.

 

Beratungen bringen den Unternehmen einen Mehrwert

Vom Umstieg auf recycliertes Zink, das mit Urban Mining gewonnen wird, über Materialeinsparungen durch leichtere Konstruktionen mit hochfestem Stahl, Recycling von Baustoffen oder «Product as a Service»: Die von den Beratenden erarbeiteten Massnahmen sind vielfältig und auf die Bedürfnisse und Besonderheiten der Unternehmen zugeschnitten.

Die Qualität der Beratungen von Reffnet.ch wird gern und häufig auch von den Unternehmen bestätigt, wie gezielte Befragungen zu den Ergebnissen und Erfolgen der Massnahmen im Rahmen eines individuellen Monitorings zeigen. Viele Unternehmen bleiben auch nach einer Beratung weiter am Ball und erarbeiten zusätzliche Massnahmen, die die Ressourceneffizienz und Wirtschaftlichkeit des Betriebes noch weiter steigern.

 

Potenzial für die Zukunft

Über die Beratungen hinaus hat Reffnet.ch auch Sondier- und Entwicklungsprojekte erfolgreich umgesetzt. Ziel dieser Projekte ist es, das Beratungsangebot noch besser auf die Bedürfnisse der Schweizer Wirtschaft abzustimmen. Der «Leitfaden ressourceneffiziente Beschaffung Hotellerie» unterstützt die Hotellerie-Branche dabei, nachhaltige, umwelt- und klimaschonende Produkte zu beschaffen. Der in drei Landessprachen publizierte Leitfaden konzentriert sich primär auf die Kreislauffähigkeit und Ressourceneffizienz der eingesetzten Produkte. Ein anderes Projekt analysierte die von Unternehmen veröffentlichten Nachhaltigkeitsberichte, um das Potenzial für eine Beratung zur Ressourceneffizienz zu eruieren und aufzuzeigen, wie sich aktuelle Herausforderungen in diesem Bereich wirtschaftlich überwinden lassen. Da vielen Unternehmen sowohl die personellen Ressourcen als auch das Fachwissen fehlen, um selbst wirksame Massnahmen zu entwickeln und umzusetzen, stossen die kostenfreien, und durch das Bundesamt für Umwelt finanzierten Reffnet.ch-Beratungen in der Unternehmenswelt auf breites Interesse.

 

Was sind Umweltbelastungspunkte (UBP)?

Mit Umweltbelastungspunkten (UBP) lassen sich Umweltbelastungen quantifizieren und vergleichen. Um die UBP zu berechnen, wird die Menge der emittierten Schadstoffe bzw. der benötigten Ressourcen mit ihrem sogenannten Ökofaktor multipliziert. Dieser Ökofaktor ist ein für alle relevanten Umwelteinwirkungen festgelegter Wert, der sich aus der Umweltgesetzgebung oder entsprechenden politischen Zielen ableitet. Die Methode berücksichtigt Emissionen in die Luft, Böden und Gewässer, aber auch den Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen in allen Lebenszyklusphasen. Dazu zählt auch die Herstellung und je nach Massnahme werden auch Emissionen vor Ort, während der Nutzung oder die vermiedene Entsorgung berücksichtigt.

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