Wertvoller Fundus an Massnahmen am 01.05.2023
Reffnet.ch entwickelt ein neues Werkzeug, mit dem Unternehmen in Zukunft einfach abschätzen können, welche Massnahmen in ihrem Betrieb zu mehr Ressourceneffizienz beitragen können. Damit sollen Unternehmen einen einfachen Zugang zur Ressourceneffizienz erhalten. Basis bilden die Daten, die Reffnet-Beratende für jede Beratung in einer Datenbank erfassen.
Noch immer sind zahlreiche Unternehmen unsicher, wie sie ihren Betrieb nachhaltiger gestalten können. Stucki und Wörter (2021) haben untersucht, «wo der Schuh drückt»: Einige Firmen sind der Meinung, ihr Produkt oder ihre Dienstleistung würde sich nicht für Kreislaufwirtschaft eignen. Andere scheuen die (vermeintlich) hohen Investitionskosten, verfügen nicht über genügend Umsetzungswissen oder fürchten, dass die Massnahmen nicht mit bestehenden Regulierungen vereinbar sind. Nicht zuletzt verhindert manchmal auch eine gewisse Betriebsblindheit («das wurde immer so gemacht») die Suche nach innovativen Lösungen im Bereich Nachhaltigkeit.
Die Erfahrungen von Reffnet decken sich mit diesen Beobachtungen. Oft gingen die Unternehmen zudem davon aus, dass in ihrem Betrieb geeignete Datengrundlagen fehlen und deren Erhebung mit einem hohen Aufwand verbunden wäre, erklärt die Reffnet.ch-Geschäftsstelle.
Pragmatisch erste Ideen erhalten
Um dieser Skepsis zu begegnen, hat Reffnet.ch ein Entwicklungsprojekt lanciert, bei dem interessierte Unternehmen mit wenigen Klicks eine erste Übersicht geeigneter Massnahmen für mehr Nachhaltigkeit vorgelegt bekommen. Dazu wird die stattliche Sammlung von Massnahmen im Reffnet-Erfassungstool in einer Datenbank systematisiert, anonymisiert und dokumentiert. Inzwischen haben sich hier um die 500 Massnahmen angesammelt und laufend kommen neue hinzu. Die Massnahmen lassen sich über eine Suchfunktion filtern und abrufen. Dabei sind die Massnahmen entweder nach Branche – z. B. alle Massnahmen in Bäckereien – oder aber nach Prozessen wie beispielsweise alle Massnahmen für Abfüllanlagen aller Art auffindbar.
Mit der ersten – kostenlosen – Abfrage erhalten alle Interessierten konkrete und branchenspezifische Vorschläge für Massnahmen. Damit das Tool kostendeckend betrieben werden kann, sind weitere Abfragen oder vertiefte Informationen wie z. B. die Umweltwirkung der Massnahmen kostenpflichtig. Zu einem späteren Zeitpunkt ist vorgesehen, dass sich auch die ungefähren Kosten der Massnahmen beziffern lassen. Fündig werden dürften die meisten Betriebe: Die Beratungen von Reffnet haben in der Vergangenheit 28 von 36 definierten Branchen abgedeckt.
Motivation für den nächsten Schritt
Die Datenbank wird ab Mitte 2024 zur Verfügung stehen. Sie soll erste Hinweise liefern, eine umfassende Beratung durch die erfahrenen Reffnet.ch-Beratende kann das Angebot natürlich nicht ersetzen. «Mit dieser ersten Einschätzung aus dem Abfrage-Tool möchten wir den Unternehmen zeigen, wie sie kostenneutral oder sogar gewinnbringend mehr Nachhaltigkeit in ihrem Betrieb erreichen können. Wir erhoffen uns, dass sie danach motiviert sind, eine Reffnet.ch-Beratung in Anspruch zu nehmen», erklärt die Geschäftsstelle. Mit jeder Beratung wächst auch die Datenbank weiter an, was wiederum das Abfragetool für Unternehmen noch interessanter macht.
Ohnehin ist das Potenzial für die Nutzung der hochwertigen Daten gross: Sie sollen in Zukunft auch dazu dienen, F&E-Projekte umzusetzen oder branchenspezifische Übersichtsberichte zu erstellen. Auch für Behörden dürfte die Datenbank wertvolle Hinweise liefern, wie und in welchen Branchen z. B. Fördergelder sinnvoll eingesetzt werden können.
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