Mit Ressourceneffizienz Geld sparen am 30.08.2016

Immer mehr Schweizer Unternehmen senken ihre Umweltbelastung, indem sie sparsamer mit Rohstoffen umgehen. Damit schonen sie nicht nur den Planeten, sondern sparen zugleich auch Geld. Das zeigen erstmals die Zahlen von Reffnet.ch, dem Netzwerk Ressourceneffizienz Schweiz.

Firmen, die ihre Umweltbelastung senken, sparen Geld. Das belegen die heute erstmals veröffentlichten Zahlen des Vereins Reffnet.ch. Seine Experten beraten Unternehmen, wie sie ihre Materialien und Energie effizienter und umweltfreundlicher einsetzen können. Seit der Gründung vor zwei Jahren haben bereits 42 Firmen die Umsetzung von Massnahmen beschlossen. Zusammengenommen belaufen sich die dadurch erwarteten Kosteneinsparungen auf mindestens 100 Millionen Franken pro Jahr.

Die erwartete Reduktion der Umweltbelastung beträgt bei vollständiger Umsetzung der beschlossenen Massnahmen 240 Milliarden Umweltbelastungspunkte (UBP). Das entspricht der Umweltbelastung, die 12 000 in der Schweiz lebende Menschen in einem Jahr verursachen. Bei den UBP werden unter anderem die CO2-Emissionen, der Energieverbrauch, die Freisetzung von Schwermetallen und anderen Schadstoffen, die Landnutzung, der Wasserverbrauch und die Lärmemissionen im In- und Ausland miteinberechnet. 

Sowohl die Reduktionen von Umweltbelastung als auch die Kosteneinsparungen variieren stark zwischen den einzelnen Unternehmen. Am meisten profitieren Firmen, die international tätig sind. Bei ihnen können Massnahmen aufgrund der Übertragbarkeit auf zahlreiche Standorte im In- und Ausland sehr grosse finanzielle Einsparungen im mehrstelligen Millionenbereich bringen. Bei kleinen, nur in der Schweiz aktiven Firmen, ist die Wirkung meist kleiner. Aber auch sie können dank Betriebsoptimierungen ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.

Zuwachsrate von 40 Prozent

Seit der Gründung von Reffnet.ch im Sommer 2014 haben sich 183 Firmen für eine Beratung im Bereich Ressourceneffizienz angemeldet. Die durchschnittliche Zuwachsrate pro Quartal beträgt rund 40 Prozent.  Der Präsident von Reffnet, Felix Meier, ist sehr erfreut über diese Entwicklung. «Immer mehr Firmen wissen, dass es sich lohnt, mit Ressourcen haushälterisch umzugehen», sagt er.

Das Potenzial ist indes noch lange nicht ausgeschöpft. In der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein gibt es rund 40 000 Unternehmen mit relevantem Ressourcenverbrauch. «Wir müssen noch viel Überzeugungsarbeit leisten, bis wir alle im Boot haben», sagt Meier.

Ökologischer Gewächshaus-Salat und weniger Papierverluste

Eines der Unternehmen, welches sich von Reffnet.ch beraten liess, ist die Trachsel Salatgarten AG. Die Firma plante ein neues Gewächshaus für ganzjährige Hydrokultur-Salatproduktion und wollte von Reffnet wissen, ob sich dies aus Umweltsicht lohnt. Es hat sich gezeigt, dass neben dem neuen Produktionsverfahren auch die Heizung für die Ressourceneffizienz von zentraler Bedeutung ist. Folgerichtig wurde das Gewächshaus neben eine Kehrichtverbrennungsanlage gebaut und mit bisher ungenutzter Abwärme versorgt. Dadurch sinkt die Umweltbelastung im Winter um das 5-fache im Vergleich zu einem konventionellen Treibhaus.

Die Druckerei Valmedia AG konnte mit Hilfe der Reffnet-Experten ihren Druckereiprozess und reduzierte auf diese Weise unerwünschte Wärmeverluste. Über 5 Jahre hinweg können durch die ergriffenen Massnahmen rund 42 Tonnen Altpapier eingespart und der Verbrauch von Heizöl um 24‘300 Liter reduziert werden. Das Unternehmen kann dadurch die Produktionskosten um mindestens 78‘500 Franken reduzieren.

Fördergelder zahlen sich 60-fach aus

Reffnet.ch ist eine Massnahme des Berichts Grüne Wirtschaft, den der Bundesrat im April 2016 verabschiedet hat. Jeder bisher vom Bund investierte Franken senkt die Betriebskosten der beratenen Unternehmen um rund 60 Franken.

Die Ressourcenberatung unterstützt die Schweizer Wirtschaft kostengünstig und hilft ihr auf dem Weg zu mehr Effizienz. Gleichzeitig wird die Umwelt entlastet.

 

Reffnet.ch – das Netzwerk Ressourceneffizienz Schweiz

Der Verein Reffnet.ch ist ein Zusammenschluss von mehreren Organisationen, welche dazu beitragen, die Umweltbelastung und die Rohstoffabhängigkeit von Schweizer Firmen zu reduzieren. Dem Netzwerk sind rund dreissig Experten angeschlossen, welche Unternehmen beraten. Im Gegensatz zu anderen Effizienzprogrammen werden nicht nur Optimierungen innerhalb des Betriebes angestrebt, sondern ganze Produktionssysteme und Produkte nach Ökodesign-Kriterien neugestaltet. Das führt dank Skaleneffekten oft zu enormen Material-und Energieeinsparungen. 

 

Weitere Fallbeispiele 


Kontakte für Auskünfte:

Felix Meier, Präsident Reffnet.ch
Mobil: 079 631 29 07

Simon Zeller, Kommunikationsverantwortlicher Reffnet.ch
Mobil: 078 720 35 71

 

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