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Gemeinden

Die Gemeinde Ittigen setzt auf Kreislaufwirtschaft

31.10.2023

Die Berner Gemeinde Ittigen hat mit einer Reffnet-Beratung Massnahmen im Sinne der Kreislaufwirtschaft definiert. Schwerpunkte bilden dabei die Zirkularität am Bau, das Wiederverwenden von Mobiliar oder ein Café, in dem die Bevölkerung Geräte reparieren lassen kann.

Im Kindergarten Rain in Ittigen ist vorgesehen, das bestehende Mobiliar wiederzuverwenden.

Mit dem ISO-Zertifikat 14001 hat Ittigen bereits ein funktionierendes Umweltmanagement aufgebaut und sich mit der nachhaltigen Beschaffung befasst. Der Gemeinderat hat Ende 2020 das Konzept Klimact 2030+ verabschiedet – mit dem Ziel, bis spätestens 2050 die Treibhausgase der Gesamtgemeinde schrittweise auf Netto-Null zu reduzieren. Absenkpfade für Heizöl, Gas, Treibstoffe, Strom und nichtenergetische CO2-Quellen geben die Richtung vor. Der Gemeinderat erachtet das Thema Kreislaufwirtschaft als eine sinnvolle Ergänzung zu den bereits in Angriff genommenen Bestrebungen.

In der Beratung durch Philipp Rufer von der Nachhaltigkeitsberatungsfirma Punkt Rufer AG haben sich drei Massnahmengruppen herauskristallisiert:

  1. Zirkularität am Bau bei Gemeindeprojekten: Einsatz von Recycling-Asphalt im Tiefbau, Wiederverwendung von Bauteilen wie Kandellabern oder Randsteinen. Die Vorbereitungen für die Umsetzung laufen – es gilt, z. B. die Beauftragungsrichtlinien Tiefbau Rückbau/Beschaffung entsprechend anzupassen und ein Konzept «Zirkulärer Tiefbau» zu erstellen.
  2. Erhaltung von Gebäudeinventar: Mobiliar wird nicht ersetzt, sondern repariert, aufbereitet und erneut genutzt. In den beiden Kindergärten der Gemeinde stehen Sanierungsprojekte an, in deren Rahmen die Wiederverwendung der Möbel – z.B. Stühle, Tische oder Schränke – geprüft und wenn möglich umgesetzt wird. Dazu ist eine Anpassung der Beschaffungsrichtlinie erforderlich.
  3. Ittigen 2nd-life: In einem Repaircafé (voraussichtlich gemeinsam mit der Nachbargemeinde Stettlen) kann die Bevölkerung Haushaltsgeräte und andere Gegenstände reparieren lassen.

Rund 11 500 Einwohner und Einwohnerinnen sowie fast 700 Betriebe mit ca. 12’700 Arbeitsplätzen (vorwiegend im Dienstleistungssektor) teilen sich eine Fläche von nur 4 km2. Mit ihren modernen Gebäudekomplexen prägen die verschiedenen Bundesämter des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, die Swisscom, die Helsana und die Gebäudeversicherung Bern das Ortsbild.