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Kreislaufwirtschaft

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Materialeffizienz

Mehr Recycling-PET für synthetische Fasern

Die Noyfil SA in Stabio nimmt eine Anlage in Betrieb, um alte PET-Flaschen zu Granulat zu verarbeiten und für die Produktion neuer Polyesterfasern einzusetzen.

Die Noyfil SA in Stabio produziert Polyesterfasern aus primärem und recyceltem Material. Beim Spinnen von Polyester werden während des Extrusionsprozesses je nach Kundenwunsch Pigmente und andere Additive in Form von Master-Granulat zugesetzt. Dieser Prozess reduziert den Wasserverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Färbeverfahren um 90 %.

Noyfil nimmt eine eigene Regranulierungsanlage in Betrieb, um PET-Flaschenabfälle vor Ort zu Recycling-PET-Granulat für die Spinnerei zu verarbeiten. Mit der aktuellen Technologie kann die Kapazität der Anlage jedoch nur zu 75 % ausgenutzt werden. Denn aus dem produzierten Granulat können nur Fasern hergestellt werden, die nicht funktionalisiert sind. Deren Einsatzbereich ist beschränkt.

Der grösste Teil der Produktionsabfälle wird wiederverwendet, Garnabfälle zum Beispiel für die Herstellung von Polstern. Von den verbleibenden Abfällen machen Big Bags und Ölemulsionen den grössten Anteil aus.

Inline-Zusatzstoffe für die Regranulierung: Die Herstellung von Garn mit recyceltem PET-Granulat aus wiederverwerteten Flaschen und anderen Verpackungen spart gegenüber dem Einsatz von neuem Granulat erheblich Ressourcen. Um den Recycling-Anteil weiter zu steigern, hat die Noyfil SA die neue Regranulierungsanlage für Recycling-PET mit Systemen zur Dosierung von Funktions- und Masteradditiven ergänzt. Damit lässt sich das Spektrum der Anwendungen mit Recycling-PET unter Einhaltung der Qualitätsstandards erweitern. So kann das Unternehmen den Einsatz von Recycling-PET von 90 t auf 115 t pro Monat steigern und jährlich bis zu 300 t neues Granulat einsparen.

Recycling von gebrauchten Big Bags: Die Mehrzahl der Rohstoffe werden in grossen Polypropylensäcken verpackt bei Noyfil angeliefert. Die meisten dieser Säcke werden bei der Siloverladung irreparabel beschädigt. Jährlich entsteht so durchschnittlich rund 18 Tonnen Abfall, der recycelt werden könnte, aber aktuell unsortiert der Kehrichtverbrennung zugeführt wird. Gespräche mit Entsorgern in der Region haben ergeben, dass spezielle Recyclingzentren diesen Kunststoffabfall entgegennehmen und stofflich verwerten.

Entsorgung von Emulsionen: Derzeit werden 60 m3 Wasser-Öl-Emulsion als Sondermüll entsorgt. Diese setzen sich zusammen aus überschüssigen Öl-Emulsionen aus der Oberflächenfettung der Fasern in der Spinnerei, aus Lösungen für die ausserordentliche Reinigung von Tanks und Anlagen und aus Bodenwaschwasser.
Die Emulsionen werden in kleinen Tanks gesammelt und als Sondermüll bei einem zugelassenen Entsorger abgegeben. Vorläufige Analysen des Bodenwaschwassers haben eine Ölkonzentration ergeben, die eine direkte Einleitung in das kommunale Abwassersystem nicht ausschliesst. Mit einer separaten Sammlung des Bodenwaschwassers würde sich die Menge der Ölemulsionen, die als Sondermüll entsorgt werden müssen, drastisch auf ca. 5 m3 pro Jahr reduzieren.